Es muss die Bequemlichkeit sein. Oder das Nichtwissen. Oder vielleicht beides. Gerade eben lese ich einen Tweet eines ehemaligen Kollegen, der coronabedingt Online-Workshops anbietet: „Bei MS Teams habe ich immer wieder Verbindungsprobleme, da bleibe ich doch lieber bei Zoom.“ Ich frage mich, was da falsch läuft. Gerade im Umfeld von Freiberuflern und KMU bemerke ich häufig, dass unhinterfragt täglich proprietäre Lösungen der großen Anbieter genutzt werden, während man sich gleichzeitig über jedwede Meldung zum Datenmissbrauch aufregt. Mich wundert, dass dem Jammern über Abhängigkeiten keine Konsequenz folgt.
Kleine Unternehmen sind in der Regel deutlich flexibler als der größere Mittelstand oder Konzerne. Sie sind viel schneller in der Lage ihre digitale Infrastruktur unabhängiger zu machen, nutzen diesen Vorteil jedoch noch viel zu wenig. Ist auf den eigenen Geräten Windows als Betriebssystem (vor-)installiert, nutzt man wie selbstverständlich auch Microsoft-Produkte – und ist unzufrieden. Ein anderes E-Mail-Programm als Outlook? Vielfach Fehlanzeige – war doch schon immer so.
Aus- und Umstieg aus Abhängigkeiten
Eine Alternative bieten die Open Source Produkte der Software-Hersteller, die sich verantwortlich für Lösungen auf Unternehmensebene einsetzen. Für die tägliche Kommunikation per E-Mail und Kalender bietet die Kopano Groupware seit langen Jahren eine Lösung für alle Unternehmensgrößen.
In größeren Firmen kümmert sich üblicherweise die IT-Abteilung oder ein Netzwerk-Administrator darum, dass die Kommunikation der Mitarbeitenden reibungslos funktioniert. Doch wie ist es bei kleinen und mittleren Firmen? Nicht jede:r will oder kann die Kapazitäten aufbringen, einen eigenen souveränen E-Mail-Server aufzusetzen und zu betreiben.
Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen
Kopano hat sich diesem Problem bereits vor einiger Zeit angenommen. Das Projekt Kopano ONE verfolgt das Ziel, einen eigenen E-Mail- und Kalenderserver für alle – unabhängig vom technischen Wissensstand – anzubieten. Das ist enorm wichtig, weil E-Mails und Kalender immer noch die Grundpfeiler der digitalen Kommunikations- und Organisationsinfrastruktur sind – und sicherlich auch noch lange bleiben. In den E-Mail-Postfächern laufen die Informationen aller Apps und Dienste zusammen. Denkt man nur an die Links zum Zurücksetzen von Passwörtern! Solche Daten hat man doch wohl lieber selbst unter Kontrolle.
Kopano ONE soll nicht nur den Weg zum eigenen E-Mail- und Kalenderserver vereinfachen, sondern auch dessen Betrieb mit all den AntiSPAM-, AntiVirus- oder Blacklistvermeidungsherausforderungen beherrschbar machen. Das geschieht in verschiedenen Stufen:
- 1. Eine definierte Umgebung schaffen
Kopano ONE kann als einfacher zu betreibende Version des Kernproduktes – der Kopano Groupware – verstanden werden. Kopano Groupware zeichnet sich durch maximale Flexibilität aus, d.h. von der Nutzer- und Zugriffsverwaltung bis hin zum eigentlichen Mailserver kann man nahezu jede Komponente nach Belieben auswählen. Diese hohe Flexibilität geht jedoch mit erheblichen Anforderungen an das Fachwissen derjenigen einher, die diese Komponenten ideal miteinander verbinden und betreuen müssen. Kopano ONE hingegen ist eine vorkonfigurierte Umgebung, mit exakt aufeinander abgestimmten Komponenten (Mailserver, Verzeichnisdienst, Webserver und Datenbank). - 2. Kopano ONE wird unkompliziert verfügbar sein
Die Kopano-Produkte werden immer mit Cloud-Lösungen verglichen. Dort trägt man ein paar Daten ein und binnen kürzester Zeit ist die Dienstleistung verfügbar. Ganz so einfach wird es jedoch nie sein, wenn man ein eigenes System verwalten möchte. Dennoch ist das die Messlatte, an der sich Kopano orientiert. Kopano ONE wird als einfach einzurichtendes Paket für mehrere Appliances, wie z.B. die Synology NAS und Plattformen, wie z.B. der Univention Corporate Server, sowie für Private Cloud Umgebungen zur Verfügung stehen. Insbesondere letztere werden der Einfachheit eines Cloud-Services kaum nachstehen, mit dem Unterschied, dass eine Organisation ihr System leicht zu einem anderen Cloud-Provider oder auf ein lokales System umziehen kann. - 3. Komplexität an Fachexperten auslagern
Beim Betrieb eines Mailservers kann viel schiefgehen. Deshalb muss sich ein Betreiber von Kopano ONE nicht unbedingt selbst um den reibungslosen Versand und Empfang von E-Mails kümmern. Auf Wunsch übernimmt das ein skalierbarer, föderalisierter Cloud-Dienst, der von einem unabhängigen, vielfältigen Netzwerk von E-Mail-Logistik Experten betrieben wird. Damit trennt Kopano ONE den Datentransport (unter der Kontrolle von Experten) von der Datenhaltung (unter der eigenen Kontrolle). - 4. Daten nutzbar machen
Der vierte Punkt bezieht sich auf Kopano ONE und Kopano Groupware: Daten unter der eigenen Kontrolle zu haben sollte nicht gleichbedeutend damit sein, die Daten in einer Insellösung wegzuschließen, denn viele Drittapplikationen steigern die Produktivität, indem sie zum Beispiel Kalenderdaten in anderer Form aufbereitet nutzen. Kopano Kraph ermöglicht es unterschiedlichsten Anwendungen, auf die Daten der Kopano Benutzer zuzugreifen – so lange diese ihre Daten dafür freigeben. Der Clou: Kopano Kraph ist hochkompatibel zu Microsoft Graph, so dass Anwendungen, die mit MS365-Produkten kommunizieren können, mit minimalem Aufwand auch mit Kopano ONE interagieren können.
Mit dieser Vision vor Augen arbeitet Kopano daran, einen sofort betriebsbereiten und selbstgehosteten E-Mail- & Kalender-Server anzubieten. Er wird so entwickelt, dass er auf der kompletten Skala von schneller und einfacher Verfügbarkeit bis hin zu maximaler digitaler Souveränität betrieben werden kann.
Leichtgewichte für KMU – Container Lösungen
Noch 2021 soll Kopano ONE für kleine und mittlere Unternehmen zur Verfügung stehen – in einem der ersten Schritte werden Container erhältlich sein, die zum Beispiel auf dem eigenen NAS-Server installiert werden können.
Container kann man sich wie Apps auf dem Handy vorstellen – nur auf den Server bezogen. Ein Container enthält sowohl die Anwendung als auch alle benötigten Ressourcen, Bibliotheken, Hilfsprogramme und statische Daten und fasst sie in einer Image-Datei zusammen. Die Technik dazu wird als Containerisierung bezeichnet und unterscheidet sich von der Virtualisierung. Container enthalten meist ein aufs Minimalste reduziertes Betriebsystem und sind daher vergleichbar mit einer leichtgewichtigeren Virtualisierung. Container stammen aus dem Linux-Umfeld, sind aber mittlerweile ebenfalls unter Mac OS und Windows nutzbar.
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